Axel Schneegass

Bilder als Möglichkeit, die Gedanken fliegen zu lassen. Als Chance für Erkenntnis. Als Gelegenheit zum Blick in innere und äußere Welten. Dafür ist der Fotograf Axel Schneegaß Spezialist.

Er lebt in Leipzig. Bereits als Kind besaß er eine Kleinbildkamera, Dia-Abende gehörten im Elternhaus zum Alltag. Später sei er halb Künstler, halb rationaler und naturwissenschaftlich interessierter Mensch gewesen, schaut er zurück. Und leider habe er sich erst einmal für den zweiten Weg entschieden. Erst vor etwa 15 Jahren, mit der Geburt seiner Tochter, bekam die Fotografie wieder größeren Raum. Anfangs rafierte er digital, doch dabei hielten sich Vergnügen und Erkenntnis öfter in Grenzen. Seit 2017 ist er ausschließlich analog unterwegs. In einer gemeinsam mit seiner Frau eingerichteten Dunkelkammer entstehen – wie früher – Kontaktabzüge der Negative, ehe es ans Vergrößern geht. Nicht nur der Entstehungsprozess der Bilder ist mit Ruhe, Gelassenheit, Bedachtheit und so manchen Überlegungen verbunden. Auch die Aufnahmen selbst strahlen das aus, in Schwarz-Weiß-Grau- Braun und zahllosen Zwischentönen. Subtil, detailorientiert, melancholisch sind sie. Manchmal straft der zweite Blick den ersten Lügen, denn es geht immer in die Tiefe. 

Schneegaß mag die Arbeiten von Man Ray und Lee Miller in ihrer gemeinsamen Zeit, er schätzt die Bildästhetik von George Hoyningen-Huene oder Horst P. Horst und ist fasziniert »von der Gabe Anton Corbijns oder Annie Leibowitz’, sich außergewöhnlichen Charakteren fast intim zu nähern.« Empathie und Leidenschaft zur Dokumentation begeistern ihn bei Lee Miller ebenso wie bei Robert Capa. Seine Fotos zu betrachten ist, wie auf Reisen zu gehen und dabei auch ins eigene Selbst zu schauen.

He lives in Leipzig. He owned a 35mm camera as a child, and slide shows were a regular feature of family life. Looking back, he says he was half artist, half rational and scientifically minded. Unfortunately, he initially chose the latter path. It was only about 15 years ago, with the birth of his daughter, that photography became more important to him again. He started out with digital photography, but found that the pleasure and insight he gained were often limited. Since 2017, he has been working exclusively with analog. In a darkroom he set up with his wife, he makes contact prints of the negatives, just like in the old days, before enlarging them. Not only is the process of creating the images associated with calm, serenity, thoughtfulness, and many considerations, but the photographs themselves radiate this in black, white, gray, brown, and countless shades in between. They are subtle, detail-oriented, and melancholic. Sometimes a second glance belies the first, because there is always more depth to be found.

Schneegaß likes the work of Man Ray and Lee Miller during their time together, he appreciates the visual aesthetics of George Hoyningen-Huene and Horst P. Horst, and is fascinated “by the gift of Anton Corbijn and Annie Leibowitz to approach extraordinary characters in an almost intimate way.” He is inspired by Lee Miller's empathy and passion for documentation, as well as that of Robert Capa.

Looking at his photos is like going on a journey and also looking into your own self.

axelschneegass.de and

@axelschneegass (for IG or Bsky)

https://thomasberlin.net/blog/2022/1/1/axel-schneegass-interview