Jean Claude Sanchez

Ich bin am 10.11.1944 in Marokko geboren worden, in Casablanca, der weißen Stadt. Mein Interesse an der Fotografie begann, nachdem ich zum elften Geburtstag eine Kamera geschenkt bekam. Alltagsszenen waren die ersten Objekte meiner Begierde. Ich ließ mich 1961 in Marseille nieder und begann ein Ingenieursstudium, hegte jedoch eine Leidenschaft für die Kunst und schrieb mich daher an der Kunsthochschule ein. Leider schien ich nicht begabt genug im Gebrauch meiner Vorstellungskraft zu sein, so dass ich mich für die Fotografie entschied und mich einem Fotoclub anschloss. Im Jahre 1968 lernte ich die Arbeiten von Jean Loup Sieff kennen, von dem ich fast jedes Foto verehre. Ich liebe den Tanz, und über das „Ballett von Europa“ hatte ich die Gelegenheit, Tänzer zu fotografieren. Ich habe große Hochachtung vor ihrer harten Arbeit und dem, was sie mit ihrer Kunst ausdrücken. Während unserer gemeinsamen Arbeit entwickelte sich eine besondere Beziehung, die auf Respekt und Bewunderung beruhte, und so beschlossen wir, gemeinsam einige Projekte umzusetzen, die weit entfernt von ihrer üblichen Arbeit waren. Körper, die durch jahrelanges Training geschaffen werden, faszinieren mich. Ich benutze vorwiegend eine digitale Mittelformatkamera, daneben aber immer noch solche für Film. Als Licht setze ich meist ein Hauptlicht ein, entweder Blitz oder Dauerlicht. Bevorzugt arbeite ich schwarz-weiß, das meiner Meinung nach Emotionen besser vermittelt. Meine Modelle sind in den meisten Fällen Tänzer und Freunde. Oft widme ich eine ganze Serie einer einzelnen Person. Für mich ist Fotografie eine Lebenskunst, das Einfangen von Momenten im Bruchteil von 1/200 Sek. finde ich spannend. Mich treibt die Frage um: wenn ich nur ein Foto behalten dürfte - für welches würde ich mich dann entscheiden?

I was born on November 10, 1944 in Morocco, in Casablanca, the white city. My interest in photography began after I received a camera as a gift for my eleventh birthday. Everyday scenes were the first objects of my desire. I settled in Marseille in 1961 and began studying engineering, but I had a passion for art and so I enrolled at the art academy. Unfortunately, I didn't seem talented enough in the use of my imagination, so I decided to take up photography and joined a photo club. In 1968, I got to know the work of Jean Loup Sieff, whose work I admire almost every photo. I love dance and through the “Ballet of Europe” I had the opportunity to photograph dancers. I have great respect for their hard work and what they express with their art. During our work together, a special relationship developed, based on respect and admiration, and so we decided to work together on some projects that were far removed from their usual work. I am fascinated by bodies that have been shaped by years of training. I mainly use a digital medium format camera, but I still use film cameras as well. I usually work with one main light, either a flash or a continuous light. I prefer to work in black and white, as I feel it conveys emotions better. In most cases, my models are dancers and friends. I often dedicate an entire series to a single person. For me, photography is a way of life. I find capturing moments in a fraction of 1/200 sec. exciting. I am driven by the question: if I could only keep one photo, which one would I choose?

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